Unterwelten Spezial: Der Bräutigam
Für über 100 Jahre war er eines der markantesten Gebäude Bremens: der Bräutigam. Der zur Stadtbefestigung gehörende Turm wurde im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts gebaut; das auch Stephanitorzwinger genannte Bauwerk war rund 40 m hoch und besaß bis zu 5 m dicke Mauern. Dank dieser diente es sowohl als Gefängnis als auch als Pulverturm. Letzteres besiegelte aber auch sein Schicksal: Sechs Tonnen Pulver lagerten in ihm, als am 4. August 1647 ein Blitz in den Turm einschlug. Die Explosion zerriss nicht nur den Bräutigam, sondern zerstörte auch zahlreiche Häuser der Umgebung, darunter das erst kurz zuvor eingeweihte Zucht- und Werkshaus.
2012 konnte das Fundament des Turms freigelegt werden. Dank der Unterstützung durch den Bauherrn Siedentopf entstand ein eigener Kellerraum, der speziell zum Erhalt der Turmreste geschaffen wurde. In dieser Führung besichtigen wir diesen nur selten zugänglichen Raum und erfahren alles über das ehemalige Wahrzeichen Bremens.
In Kooperation mit der Landesarchäologie Bremen und dem Landesarchäologen Dieter Bischop.