Mit der ersten protestantischen Predigt des Augustinermönchs Heinrich von Zütphen begann 1522 eine der prägenden Epochen in der Stadtgeschichte Bremens . Die dramatischen Umwälzungen bis zum Ende der Reformationszeit, gleichzeitig dem Ende des 30jährigen Krieges 1648, spiegeln sich auch heute noch in Bremens Stadtbild durch aufregende Baumaßnahmen wider.
So repräsentieren die Kirchen, das Rathaus und der Schütting die religiösen, politischen und ökonomischen Herausforderungen. Die Wallanlagen zeugen von Schutz und Bedrohung, als man um die Altstadt einen spektakulären Befestigungsring legte und sie sogar flächengleich am linken Weserufer um die Neustadt erweiterte.
Die Verdrängung des Katholizismus machte Bremen für Jahrhunderte zu einer protestantischen Gemeinde und die Mentalität des „typischen Bremers“ hat ihre Wurzeln ebenfalls in jener Zeit. Das Ende läutete Bremen mit dem Erwerb des Linzer Diploms 1646 ein, dem Freiheitsbrief, auf den sich das heutige Bremen stolz politisch gründet.
Dieser Stadtrundgang, konzipiert für das Jubeljahr „500 Jahre Reformation“, interpretiert das Stadtbild dem Thema entsprechend neu und beleuchtet die Lebensumstände der Bewohner. Die dabei entdeckten Zusammenhänge und Widersprüche sind verblüffend und überraschend.